Eine unserer Leserinnen (www.welt-in-wandlungen.de) hat sich freundlicherweise beim GFZ in Potsdam erkundigt und das folgende Antwortschreiben zum Beitrag "KP Index erreicht G3 (KP 7) am 02-03.2011 Nachmittag" erhalten.
Vielen Dank für die Richtigstellung. Folgend der Originaltext.
Vielen Dank für die Richtigstellung. Folgend der Originaltext.
Hallo Frau XXX!
Vielen Dank für Ihre Frage, die ich hiermit gerne beantworte.
Ein Maß für die Stärke eines geomagnetischen Sturmes ist die sogenannte geomagnetische Kennziffer, der K-Wert. Er beschreibt in Abstufungen von 0, 0+, 1-, 1, 1+, usw. bis 9- und 9 die Stärke der Änderungen des Erdmagnetfeldes an einem ganz bestimmten Ort. Der K-Wert wird dabei jeweils für ein 3-Stunden-Intervall beginnend um 0 UTC eines Tages bestimmt.
Aus den lokalen K-Werten von 13 über den Globus verteilten Magnetometer-Stationen errechnet das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam jeweils im Nachhinein den sogenannten planetaren Kp-Wert. Daraus lässt sich letztlich die Stärke des geomagnetischen Sturmes ableiten, da er die planetenweite Störung des Magnetfeldes wiedergibt. Um aber in Echtzeit ein Maß für die Stärke eines gerade stattfindenden geomagnetischen Sturmes zu haben, müssen Beobachter auf den geschätzten bzw. vorläufigen Kp-Index zurückgreifen.
Dieser wird vom Weltraumwettervorhersagezentrums (SWPC) beim US-amerikanischen Wetterdienst (NOAA) oder seit kurzem auch vom GFZ selbst online zur Verfügung gestellt. Für in Mitteleuropa sichtbare Polarlichter wird meist ein lokaler K-Wert von 6 bis 7 benötigt (z.B. an den Magnetometern des SAM-Netzes). Dies muss aber nicht zwangsläufig auch einen planetenweiten Kp-Wert von 6 oder 7 zur Folge haben, was bedeutet, dass man sich lieber an lokalen Magnetometern orientieren sollte und nicht nur an den geschätzten Kp-Werten aus Übersee. Was bedeutet das nun im Zusammenhang mit der von Ihnen gezeigten Grafik? Dort sind 4 verschiedene Indizes aufgetragen und das leider auch noch bunt gemischt.
Es beginnt oben mit dem lokalen K-Wert von Boulder (Colorado), dann folgt der lokale K-Wert von Fredericksburg (Virginia). Weiter geht es mit dem geschätzten Kp-Wert (also planetenweit) und schließlich kommt noch der lokale K-Wert von College (Alaska). Wenn Sie sich jetzt noch den "quicklook"-Kp-Wert des GFZ ansehen, dann sieht dieser nochmals etwas anders aus, vor allem im vorletzten Intervall.
Es hat sich in der Vergangenheit herausgestellt, dass die Werte des SWPC (NOAA) meist etwas überhöht sind, wenn es um die amerikanischen Nachtstunden geht und gleichzeitig etwas zu niedrig sind, wenn es die europäischen Nachtstunden betrifft. Den GFZ-quicklook-Kp finden Sie übrigens hier: http://www-app3.gfz-potsdam.de/kp_index/index.html
Um Ihre Frage zu beantworten, der "vorläufige" (quicklook)-Kp-Wert zeigt einen maximalen Kp von 6 für den 01.03.2011 und von 5 für den 02.03.2011. Ob es sich jetzt um 5+ bzw. 6+ handelt, kann man leider im Nachhinein aus der Grafik nicht mehr ersehen. Dazu müssen wir leider bis Mitte oder Ende März warten, wenn die endgültigen Kp-Werte des GFZ veröffentlicht werden.
Ich hoffe, das klärt Ihre Frage.
Mit freundlichen Grüßen!
Nachzulesen unter www.welt-in-wandlungen.de Danke nochmal!
Vielen Dank für Ihre Frage, die ich hiermit gerne beantworte.
Ein Maß für die Stärke eines geomagnetischen Sturmes ist die sogenannte geomagnetische Kennziffer, der K-Wert. Er beschreibt in Abstufungen von 0, 0+, 1-, 1, 1+, usw. bis 9- und 9 die Stärke der Änderungen des Erdmagnetfeldes an einem ganz bestimmten Ort. Der K-Wert wird dabei jeweils für ein 3-Stunden-Intervall beginnend um 0 UTC eines Tages bestimmt.
Aus den lokalen K-Werten von 13 über den Globus verteilten Magnetometer-Stationen errechnet das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam jeweils im Nachhinein den sogenannten planetaren Kp-Wert. Daraus lässt sich letztlich die Stärke des geomagnetischen Sturmes ableiten, da er die planetenweite Störung des Magnetfeldes wiedergibt. Um aber in Echtzeit ein Maß für die Stärke eines gerade stattfindenden geomagnetischen Sturmes zu haben, müssen Beobachter auf den geschätzten bzw. vorläufigen Kp-Index zurückgreifen.
Dieser wird vom Weltraumwettervorhersagezentrums (SWPC) beim US-amerikanischen Wetterdienst (NOAA) oder seit kurzem auch vom GFZ selbst online zur Verfügung gestellt. Für in Mitteleuropa sichtbare Polarlichter wird meist ein lokaler K-Wert von 6 bis 7 benötigt (z.B. an den Magnetometern des SAM-Netzes). Dies muss aber nicht zwangsläufig auch einen planetenweiten Kp-Wert von 6 oder 7 zur Folge haben, was bedeutet, dass man sich lieber an lokalen Magnetometern orientieren sollte und nicht nur an den geschätzten Kp-Werten aus Übersee. Was bedeutet das nun im Zusammenhang mit der von Ihnen gezeigten Grafik? Dort sind 4 verschiedene Indizes aufgetragen und das leider auch noch bunt gemischt.
Es beginnt oben mit dem lokalen K-Wert von Boulder (Colorado), dann folgt der lokale K-Wert von Fredericksburg (Virginia). Weiter geht es mit dem geschätzten Kp-Wert (also planetenweit) und schließlich kommt noch der lokale K-Wert von College (Alaska). Wenn Sie sich jetzt noch den "quicklook"-Kp-Wert des GFZ ansehen, dann sieht dieser nochmals etwas anders aus, vor allem im vorletzten Intervall.
Es hat sich in der Vergangenheit herausgestellt, dass die Werte des SWPC (NOAA) meist etwas überhöht sind, wenn es um die amerikanischen Nachtstunden geht und gleichzeitig etwas zu niedrig sind, wenn es die europäischen Nachtstunden betrifft. Den GFZ-quicklook-Kp finden Sie übrigens hier: http://www-app3.gfz-potsdam.de/kp_index/index.html
Quelle: GFZ Potsdam |
Ich hoffe, das klärt Ihre Frage.
Mit freundlichen Grüßen!
Nachzulesen unter www.welt-in-wandlungen.de Danke nochmal!
Keine Kommentare:
Neue Kommentare sind nicht zulässig.