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Es ereignet sich etwa alle 250.000 Jahre: Dann stürzt das magnetische Schutzschild der Erde ins Chaos. Die Umpolung ist längst überfällig.
Ein seltenes Erlebnis konnten die Menschen in Griechenland und auf den Kanarischen Inseln im Herbst 2003 genießen: Polarlichter, die – wie das Wort deutlich macht – üblicherweise nur Menschen im hohen Norden beziehungsweise Süden erfreuen. Die Ursache des Phänomens waren „Stürme“ im Magnetfeld der Erde, ausgelöst von einer großen Explosion an heißen Gasen aus der Oberfläche der Sonne (Korona). Ihr folgte ein Sperrfeuer an geladenen Partikeln. Solche „koronalen Massenauswürfe“ (engl. Kürzel: CME) schwächen das Erdmagnetfeld, und die Partikel dringen tief in die Atmosphäre ein. Sie bringen allerdings nicht nur das bezaubernde Himmelsleuchten, sondern auch technische Probleme.
- Foto: Infografik WELT ONLINE So wandern die Magnetpole
Solche Ereignisse könnten zunehmen. Denn das Erdmagnetfeld schwächelt. In dem Maß, wie seine Feldstärke abnimmt, wird es für solare Partikel einfacher, Schönheit und Schäden hervorzubringen. Niemand weiß, ob dieser Prozess rasch voranschreitet oder das Feld wieder an Kraft gewinnt.
Doch sicher ist: Irgendwann wird das Erdmagnetfeld durch ein Chaos trudeln und sich danach umpolen, die Kompassnadel zeigt dann nach Süden. Solche Umpolungen hat es in den vergangenen 160 Millionen Jahren Hunderte Male gegeben. Durchschnittlich geschah das alle 250.000 Jahre, das letzte Mal vor 780.000 Jahren. Der nächste ist also längst überfällig, rein statistisch zumindest.
„Computermodelle zeigen für den Fall einer Umpolung eine bizarr anmutende Welt. Darin hat die Erde kein Magnetfeld mehr, das halbwegs mit dem Feld eines Stabmagneten beschrieben werden könnte. Dann gibt es nicht mehr zwei magnetische Pole, sondern vier, acht oder mehr“, sagt die Geophysikerin Monika Korte vom Deutschen Geoforschungszentrums in Potsdam. gesamten Artikel lesen
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