Die Zeit schreibt: Der 16-Millionen-Metropole Istanbul droht ein schweres Erdbeben. Zehntausende Gebäude werden ihm nicht standhalten können © Fatih Saribas/Reuters
Käme das Beben in der Nacht, würden manche zuerst die Schuhe
anziehen. Andere finden, die Hose hätte Priorität. Fürsorgliche würden
als Erstes zu den Kindern laufen, Gewiefte wollen gleich den
präparierten Rucksack unterm Bett hervorziehen, Vorsichtige würden sich
sofort davorlegen, und zwar so, dass ihr Körper in jenem rettenden Raum
zwischen Bettkante und Boden zu liegen käme, den die herabstürzende
Zimmerdecke nicht erreichte.
Um Fragen dieser Art drehen sich an schlechteren Tagen die Istanbuler
Stadtgespräche. An besseren Tagen meidet man solche Unterhaltungen
tunlichst und genießt diese großartige Stadt. Aber wenn mal wieder die
Erde ruckelt, ihre tiefe Unruhe demonstriert, dann rückt die Gefahr ins
Bewusstsein. Man lebt in einer Stadt, in der sich 16 Millionen Menschen
ballen. Sie halten sich in Wohnsiedlungen auf, in U-Bahnen, auf
Autobahnbrücken, in Schulen und Bürotürmen. Sie alle erwartet mit
einiger Wahrscheinlichkeit ein großes, zerstörerisches Erdbeben.
Nur ein kleiner Vorgeschmack war das Beben von Izmit, bei dem im Jahr 1999 mehr als 17.000 Menschen starben. den gesamten Artikel HIER lesen