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11. September 2014

Reizüberflutung und ganzheitliche Wahrnehmung

Gibt es einen Zusammenhang zwischen den sich ständig ausweitenden Katastrophen-Meldungen, der Reizüberflutung durch Lärm, Gestank, Enge in Großstädten, durch Werbung Musik, Bildschirme und dem
Potenzial für Inspirationen? Vielleicht ist es kein Zufall, dass wir ständig mit Reizen überflutet werden!

Wenn unser Nervensystem (Sinnesapparat) mit Reizsignalen überlastet wird, sind wir zum Reagieren gezwungen. Wenn beispielsweise der Neurologe bei einem Nerventest vorsichtig einen kleinen Hammer einen Punkt unterhalb unserer Kniescheibe trifft, reagiert unser Bein mit einem Hochschnappen, dem bekannten Kniesehnenreflex. Unser Körper ist darauf angelegt, auf äußere Reize gleichsam automatisch zu reagieren. Eine gewisse Menge solcher Reize können wir schadlos verarbeiten, manche sind gar lebenswichtig für uns. Wenn jedoch eine bestimmte Anzahl an Reizen überschritten wird, spricht man von einer Sinnesüberreizung – und wir befinden uns durch unser modernes Leben fast ständig in diesem Grenzbereich der Übersteuerung. Den Reizen folgen Reflexe und automatisierte Routinereaktionen. Ein in dieser Weise ständig zum Reagieren veranlasstes Wesen ist kaum noch in der Lage, kreativ selber initiativ zu werden – wir wissen buchstäblich nicht mehr, wo uns der Kopf steht. Ständige Sinnesüberreizung trägt also dazu bei, dass wir unbewusst marionettenhaft handeln.


Auszug aus dem Buch: Der verratene Himmel - Rückkehr nach Eden http://www.dieter-broers.de